Mittwoch, 30. Oktober 2013

Change-Management: Was Veränderungen in Unternehmen auslösen und wie ein Change-Prozess gelingt



Ob man will oder nicht – Organisationen sind Systeme, die sich ständig verändern. Daher ist Change-Management zu einer unausweichlichen Anforderung  für Führungskräfte geworden. Früher dachte man, die Mitarbeiter würden einen neuen Aktionsplan schon akzeptieren und befolgen. Heute weiß man allerdings, dass Veränderungen in einem Unternehmen die Mitwirkung aller Mitarbeiter benötigen.
Bereits Kurt Lewins Beobachtungen sind für Unternehmen auch heute noch hilfreich: Er erkannte, dass der  Erfolg einer organisatorischen Veränderung von der Fähigkeit der Organisation abhängt, mit vorantreibenden und hemmenden Kräften umzugehen. Dabei wehrt sich jede Organisation gegen eine Veränderung, wenn ihre Mitglieder nicht mit einbezogen werden. Für einen erfolgreichen Wandel muss eine Gruppe ihr altes Verhaltensmuster „auftauen“, in einem Prozess der Kommunikation neue Verhaltensmuster finden und diese wieder „einfrieren“.

Aber wie läuft nun so ein Veränderungsprozess genau ab? 

Um dies zu verstehen, müssen wir uns zuerst anschauen, was eine Veränderung beim Einzelnen bewirken kann.
-     Eines der wohl schwierigsten Probleme, mit denen man im Leben zu kämpfen hat, ist das Verlustgefühl. Die Folgen eines Verlustes können noch über Monate anhalten, wobei auch depressive Reaktionen im Trauerprozess auftauchen können. Im Unternehmenskontext könnte der Verlust des Arbeitsplatzes oder Rückschläge in der Karriere ein Auslöser sein. Zumindest aber der Verlust von altbekannten Verhaltensmustern und Arbeitsweisen betreffen einen Mitarbeiter im Veränderungsprozess.

-          Je höher ein Manager auf der Karriereleiter steigt, desto mehr kann er sich als Hochstapler fühlen. Die Angst, der Verantwortung nicht mehr gerecht zu werden, falsche Entscheidungen zu treffen und letztendlich als Hochstapler enttarnt zu werden verfolgt immer mehr Manager.

-          Viel zu selten werden auch auftretende Gesundheitsprobleme angesprochen. Gerade bei Managern treten häufig Schlaflosigkeit, sexuelle Störungen, Phobien oder stressbedingte Symptome wie Migräne, Rückenschmerzen oder Herzrasen auf.

-          Wer kennt sie nicht, die mangelhafte Work-Life-Balance. Während die eigenen Kinder schnell groß werden hat man das Gefühl ein verpfändetes Leben zu haben. Trotzdem ist man im eigenen Ehrgeiz gefangen, Zeit für Familie bleibt dabei jedoch kaum.

Und wie wirken sich Veränderungen auf die gesamte Organisation aus? 

Während all diese Punkte einen Einfluss auf Veränderungen bei Einzelpersonen haben, geht es nun um ganze Organisationen:
Eine gesättigte Branche, steigender Konkurrenzdruck oder schwer zu erfüllende Ergebnisziele: All dies können Zeichen dafür sein, dass organisatorische Neuerungen für das Überleben eines Unternehmens unvermeidlich sind. Trotzdem stößt eine nötige Veränderung bei Menschen oft auf Widerstände: Sie fürchten den Schritt ins Unbekannte. Sozial und Psychologisch ist es sicherer, so weiter zu machen wie zuvor.
Wie man solche Widerstände überwinden kann, zeigt das Modell von Kets de Vries. Nach diesem Modell wird die gesamte Organisation in den Veränderungsprozess eingebunden. Das Modell gliedert sich in 4 Phasen:
  • Ein gemeinsames Mindset finden: Damit alle MitarbeiterInnen akzeptieren können, dass eine Veränderung unumgänglich ist, werden in diesem ersten Schritt Informationen und Zahlen gesammelt, die die Notwendigkeit einer Veränderung belegen. So können MitarbeiterInnen erkennen, dass Nichtstun eine größere Bedrohung wäre. Sind diese Daten gesammelt und analysiert, wird eine Veranstaltung bzw. ein Programm durchgeführt, welches den Planungsprozess einläutet. Dies kann in Form von Workshops, Seminaren oder anderen Treffen stattfinden. Das Hauptziel dieses ersten Schrittes ist es, eine breite Zustimmung in der gesamten Organisation sicherzustellen und das Engagement der MitarbeiterIn zu fördern.  
  • Verhalten ändern: Nun gilt es, neue Visionen und Verhaltensweisen zu verkünden und diese bei jeder Gelegenheit in Erinnerung zu rufen. Dabei sind MitarbeiterInnentrainings und Schulungen ein gutes Mittel, um diese neuen Verhaltensweisen zu üben und damit Veränderungen langfristig in der gesamten Organisation zu verankern. Nicht vergessen werden dürfen hierbei die Potentiale jedes einzelnen Mitarbeiters. Wer seinen Mitarbeitern zu neuen Fähigkeiten verhilft oder ihnen Aufstiegschancen verschafft, erhöht auch ihre persönliche Zufriedenheit. Und zufriedene MitarbeiterInnen engagieren sich mehr.
  •  Veränderung institutionalisieren: In diesem Schritt wird ein Einstellungswandel vollzogen, in dem sich auch neue Vorgehensweisen etablieren sollen. Um einen Veränderungsprozess zu einem Erfolg werden zu lassen, muss jeder Mitarbeiter die für ihn notwendigen Mittel und Informationen zur Verfügung haben. Außerdem sind kleine Siege wichtig wie z.B. Vergütungen, Anerkennung etc., um die Motivation aufrecht zu erhalten.
  •  Die Organisation transformieren: Nun müssen Leistungen im Unternehmen beobachtet und belohnt werden. Wenn alle 4 Schritte erfolgreich absolviert sind, wird der einzelne Mitarbeiter die Veränderung als Notwendigkeit akzeptiert haben, die Vorteile für sich und das Unternehmen erkennen und die Neuerungen mittragen.

Eine effektive Führungskraft ist ein Architekt, der ein Unternehmen neu entwirft, eine neue Zukunft ausmalt, neue Möglichkeiten findet und dann sicherstellt, dass gute Leistungen bemerkt und belohnt werden. Dabei ist die besondere Herausforderung für die Führungsetage, ein Unternehmen zu schaffen, dass sich zur Weiterentwicklung aller Beteiligten verpflichtet fühlt.


Weitere Informationen finden Sie hier.


Montag, 7. Oktober 2013

Teams zusammenlegen


Zusammenschlüsse können viele positive Aspekte beinhalten, beispielsweise können Abteilungen neue Kompetenzen wie auch neues Wissen dazu gewinnen, oder aber auch durch die erfahrene Stärke wettbewerbsfähiger werden. Eine Fusion kann also eine Bereicherung für alle Betroffenen darstellen. Sie kann aber auch neben Chancen allerlei Risiken aufweisen. Um den Zusammenschluss möglichst positiv und optimal umzusetzen, sind eine sorgfältige Planung sowie Einbezug „harter“ und „weicher Faktoren“ sinnvoll. Unter „harten Faktoren“ versteht man vor allem primäre Faktoren, die Finanzen, Personal, Raumsituation u.ä. umfassen. „Weiche Faktoren“ beschreiben die Kommunikations- sowie Organisationskultur und Vertrauen. Laut Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler sind es gerade weiche Faktoren, die für erfolgreiche Fusionen wichtig sind (Schmickl, Jöns 2004).

Allgemeine Überlegungen

  • Was sind die Ziele der Zusammenlegung
  • Wie kann Commitment für den Veränderungsprozess bei den MA entstehen und aufrechterhalten werden
  • Ausarbeitung der jeweiligen Stärken und Schwächen der zusammen zu legenden Bereiche
  • Ausarbeitung der Risiken und Chancen der Fusion
Als Hilfe kann Ihnen auch unser Artikel "Teams zusammenlegen", in welchem Sie einen Vorbereitungsbogen für Fusionen finden, dienen.